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DER BAYERISCHE CLUB
wurde nach dem Ersten Weltkrieg in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gegründet. In jener Zeit eines tief greifenden staatlichen und gesellschaftlichen Umbruchs wollte man Persönlichkeiten aus allen Bereichen der Gesellschaft, aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst, die sich bayerischer Kultur und bayerischen Traditionen verbunden fühlen, in einem zwanglosen Freundeskreis zusammenführen. Die Mitglieder kamen und kommen aus allen Gegenden und Stämmen Bayerns; sie stehen für die Vielfalt bayerischen Lebens und für die aus langer Geschichte erwachsene Identität des Landes.
Während der Zeit des NS-Regimes war der Bayerische Club verboten. Allzu offenkundig war die Gegnerschaft seiner Mitglieder, unter denen herausragende Repräsentanten bayerischer Politik bis 1933 waren, die nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gewaltsamer Verfolgung ausgesetzt wurden. Auch die im Bayerischen Club von Anfang an unbefangen bekundete Verbundenheit mit dem Haus Wittelsbach war dem NS-Regime in hohem Maße verdächtig.
Nach 1945 wurde der Bayerische Club von einigen früheren Mitgliedern wieder ins Leben gerufen. Die über 300 Namen enthaltende Liste aller Mitglieder seit diesem Wiederbeginn weckt respektvolle Erinnerungen an bayerische Geschichte in den seither vergangenen sechs Jahrzehnten: Universitäts-professoren und Unternehmer, Industrielle, Land- und Forstwirte, Ärzte, Rechtsanwälte und Notare, Ingenieure und Architekten, hohe Richter und Beamte, Minister und Abgeordnete, die Ministerpräsidenten Seidel, Goppel und Streibl.
Prägender Einfluss verbindet sich mit Namen wie Karl Schwend, Philipp Freiherr von Brand, Ludwig Woerner, Max Spindler, Levin Freiherr von Gumppenberg, Graf von Koenigsmarck, Fritz Seuss, Otto Meitinger, die dem Bayerischen Club nach 1945 jeweils längere Zeit vorstanden.
Zur Förderung bayerischer Literatur vergab der Bayerische Club Buchpreise für Werke, die sich in herausragender Weise mit der Kultur und Geschichte Bayerns befassten; nicht selten wurden damit junge Wissenschaftlern für Dissertationen oder Habilitationen ausgezeichnet. Diese Tradition hat der Bayerische Club 2008 durch den alljährlichen Max-Spindler-Preis wieder aufleben lassen. Er erinnert an den hochangesehenen Landeshistoriker Prof. Dr. Max Spindler (1894-1986), der lange Jahre Vorsitzender des Bayerischen Clubs war, diesen maßgeblich
geprägt und die Buchpreise eingeführt hat.
Ab dem Jahr 2001 hatte man sich außerdem entschlossen, solche Förderung schon früher und auf breiterer Grundlage vorzunehmen: es wurde ein eigener eingetragener Verein „Bayerischer Club zur Förderung bayerischer Kultur“ gegründet, der, finanziert durch Spenden der Mitglieder des Bayerischen Clubs, alljährlich für alle acht Gymnasialbezirke jeweils einen Preis für herausragende Fach- bzw. Seminararbeiten von Abiturienten vergibt, die sich mit Themen zur bayerischen Geschichte, Gegenwart und Kultur befasst haben; der beste dieser Bezirkspreise erhält als Landesssieger ein doppeltes Preisgeld.
Repräsentiert wird der Bayerische Club derzeit von
Prof. Dr. Dieter J. Weiß
Stephan Mayer
Joseph M. Redl